Pressemitteilung: Airbus Laupheim

28.02.2007 Pressemitteilung: Airbus-Management will Standort Laupheim verkaufen

Pressemitteilung

Beschäftigte in Laupheim schockiert

Airbus-Management will Standort Laupheim verkaufen
Ulm/Laupheim - Beschäftigte und Arbeitnehmervertreter bei Airbus in Laupheim zeigen sich schockiert von den Ankündigungen des Airbusmanagements. Demnach soll der Standort Laupheim aus dem EADS-Konzern gebrochen und verkauft werden, wie die Unternehmensleitung des Flugzeugherstellers heute im Rahmen einer Presseinformation über das "Power 8" genannte Restrukturierungsprogramm mitteilte.

Die Entscheidung kommt überraschend, da sie gegen alle bisherigen Äußerungen steht, wonach der Standort Laupheim als sogenannter Systemlieferant mit wichtigen Kernfunktionen innerhalb des Airbus-Konzerns, erhalten bleiben soll.

Michael Braun, Geschäftsführer der IG Metall in Ulm nach Bekannt werden der Pläne: "Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft und in keinster Weise nachvollziehbar". Ein Verkauf gefährde den Standort mittel- bis langfristig ganz massiv, so Braun weiter. "Wir machen uns große Sorgen um die Arbeitsplätze und werden nicht tatenlos zuschauen, wie der Standort scheibchenweise rasiert wird". Braun betonte, die Belegschaft sei "hochqualifiziert, leistungsfähig und flexibel". Umso unverständlicher sei die Entscheidung.

Das Airbus-Werk in Laupheim ist ein High-Tech-Standort und hat eine große Bedeutung für das Land Baden-Württemberg. Außerdem ist er mit über 1200 Beschäftigten (zuzüglich ca. 260 Leiharbeitskräfte) gleichzeitig der größte Arbeitgeber in der Region.

Am Standort werden die Kabinen für die Airbus-Maschinen gefertigt. In den letzten neun Jahren wurden über 170 Millionen investiert und die Fertigungsprozesse von Glasfaser und Kohlefaser-Kunststoff optimiert, so dass Laupheim über eine moderne und hocheffiziente Fertigungstechnologie verfügt. Die Auftragsbücher von Airbus sind über Jahre hinweg voll, die Arbeitsbelastung der Beschäftigten schon heute groß und der Standort Laupheim steht im Konzernverbund glänzend da.

"Es ist doch Irrsinn, einen solchen High-Tech-Standort aufzugeben und abzustoßen. Airbus ist schließlich kein Sanierungsfall", klagt Braun. Die Folgen für Entwicklung und Engineering seien fatal, befürchtet er.

Der Betriebsrat fordert unterdessen vom Management, die Entscheidung zu überdenken und alle Standorte im Airbus-Verbund zu belassen. Der Laupheimer Betriebsratsvorsitzende, Stefan Hammer, nannte das Vorhaben "schlicht falsch". Hammer will eine Sicherung des Standortes erreichen und damit sämtliche Arbeitsplätze am Standort Laupheim erhalten. Er bezeichnete die Krise des Unternehmens als "hausgemacht". Allerdings dürfe man für "Fehler des Managements nicht die Beschäftigten zur Ader lassen".

Hammer: "Manager vergessen gerne, dass hinter Beschäftigtenzahlen auch Menschen stehen, Familien, Männer, Frauen und Kinder mit all ihren Verpflichtungen. Ihnen muss man eine Perspektive bieten". Er kündigte weitere Gespräche mit allen politischen Parteien an und hat die Landespolitik nachdrücklich zur Unterstützung der Bemühungen aufgefordert: "Die Politik darf uns jetzt nicht im Regen stehen lassen, sondern muss sich mit uns gemeinsam vehement für den Erhalt des Standortes einsetzen".

Aus Protest gegen die Verkaufspläne wollen sich die Beschäftigten am Donnerstag, 1. März um 9:15 Uhr zu einer Protestkundgebung vor dem Werk versammeln. Hauptredner ist IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann.

Betriebsrat IG Metall Ulm

Stefan Hammer Michael Braun

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Pressemitteilung Airbus Laupheim

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Letzte Änderung: 17.04.2009