14. Mai 2009: 4.000 in Ulm

Vorschaubild

14.05.2009 Pressemitteilung IG Metall Ulm 14. Mai 2009: Huber: "Wir brauchen mehr Mitbestimmung" Riebl: "Entlassung ist Enteignung"

Ulm - Auf der Kundgebung in Ulm übte der IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber scharfe Kritik an Banken, Managern und Aktionären. "Es treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich sehe, was in diesem Land, in Europa und der ganzen Welt gerade passiert: Unternehmen entlassen, fordern Einkommenskürzungen und zahlen zugleich noch Dividenden an die Aktionäre. Und das Management vieler Unternehmen genehmigt sich fröhlich weiterhin Millioneneinkommen", sagte er vor 4.000 Beschäftigten der Region.
Er forderte von der Politik als Reaktion auf die aktuelle Krise eine Ausweitung der Mitbestimmungsrechte für Arbeitnehmer. "Mehr Mitbestimmung ist nötig! In Deutschland, auf europäischer Ebene und in den global aufgestellten Konzernen weltweit."
Huber kritisierte außerdem Versuche, die Krisenfolgen auf die Beschäftigten abzuwälzen: "Jahrelang wurden die Milliarden-Gewinne der Unternehmen privatisiert. Jetzt sollen die Verluste sozialisiert werden und die Beschäftigten sollen auch noch durch den Verlust ihrer Arbeitsplätze zahlen." Dadurch würden die Arbeitnehmer gleich zwei Mal zur Kasse gebeten, so Huber weiter, "einmal als Steuerzahler und noch einmal durch den Verlust des Arbeitsplatzes." Das Versagen des Finanzmarktkapitalismus dürfe nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. "Das akzeptieren wir nicht!"
Der Geschäftsführer der IG Metall Ulm, Reinhold Riebl: "Wer dem Menschen den Arbeitsplatz nimmt, raubt ihm eine wesentliche Grundlage seiner Selbstbestimmung, seiner autonomen Lebensgestaltung. Entlassung ist Enteignung." Er versprach all jenen die Hand zu reichen, die gemeinsam mit der IG Metall Wege aus der Krise suchten. Dies schließe auch Arbeitgeber ein, die in Beschäftigungssicherung investierten. Riebl versteht die Demonstration als Mahnung an Arbeitgeber, die sich der Verantwortung gegenüber den Beschäftigten entziehen wollten, und als Warnung an die Bosse der Finanzwirtschaft.
Demonstration und Kundgebung am 14. Mai in Ulm
Die Region kämpft für ihre Zukunft
Entlassungen verhindern!
Wirtschaft sozial gestalten!
Krise mit sozialen Mitteln bekämpfen!

An der Demonstration beteiligten sich aus dem Stadtgebiet Ulm unter anderem: Iveco, Iveco Brandschutz, Evobus, Evobus Ser-viceCenter, EADS, Brehm, Deutz, SHU, Anschütz, Kögel, Kamag, Carl Walther, AEG Nachfolgebetriebe
Und aus dem Kreis Biberach, Alb-Donau-Kreis unter anderem: Liebherr Biberach, Liebherr Hydraulikbagger, Liebherr Hausgeräte, Liebherr Mischtechnik, Liebherr Werk Ehingen, die sechs Handtmann-Betriebe in Biberach, KaVo, Kässbohrer Gelände, Diehl Aircabin, Neuweg, Silit, Cooper.
Stuttgart - Bisherige Bilanz für diese Woche im Land Baden Württemberg: Erneut haben sich heute 4.500 Beschäftigte der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie zu Aktionen und Kundgebungen der IG Metall in mehreren Städten im Südwesten versammelt. Insgesamt sind seit Montag über 30.000 Metaller den Aufrufen der IG Metall gefolgt und haben gegen Entlassungen in der Krise demonstriert.

Christoph Dreher
Pressesprecher IG Metall Ulm

Anhang:

pressemitteilung

pressemitteilung

Dateityp: PDF document, version 1.3

Dateigröße: 129.29KB

Download

Letzte Änderung: 15.05.2009