Die Lokalseite im November

Lokales

01.11.2009 Brehm: Die Belegschaft wehrt sich

Der Gesellschafter und Geschäftsführer Thomas Brehm entlässt Beschäftigte in Arbeitslosigkeit

Beim Automobilzulieferer Brehm
Präzisionstechnik im Ulmer Donautal
waren im September noch
rund 320 Arbeitnehmer/innen beschäftigt.
Die Kurzarbeit konnte
aufgrund einer günstigeren Auslastungssituation
reduziert werden.
Trotzdem kündigte Eigentümer
undGeschäftsführer Thomas
Brehm insgesamt 9 Beschäftigten
anstatt weiterhin mit dem Instrument
Kurzarbeit die Unterauslastung
zu kompensieren.
Unter den Gekündigten sind
zwei schwerbehinderte Frauen,
ein Familienvater mit drei Kindern,
eine alleinerziehende Mutter
und eine Alleinverdienerin,
die für sich,Mann und Kind aufkommen
muss.
"Trotz Krise ist das Unternehmen
wirtschaftlich stabil und hat
eine guteMarktposition.Das sind
Entlassungen ohne Not! Das ist
unmoralisches, unlauteres und
skandalöses Vorgehen", kommentiert
Papaioannou, 2. Bevollmächtigte
der IG Metall Ulm.
Die Öffentlichkeit muss es wissen!
Um die Öffentlichkeit über die
Kündigungen zu informieren,
waren am Samstag den 10. Oktober
mehr als 60 IGMetallMitglieder
und Vertrauensleute der Firma
Brehm auf dem Ulmer
Marktplatz und in der Fußgängerzone
unterwegs. Unterstützung
gab es von weiteren 30 Vertrauensleuten
einiger Ulmer
Betriebe. Gemeinsam verteilten
sie Flugblätter und sammelten
Unterschriften gegen die Entlassungen.
Soziale Verantwortung
"Über Jahre hinweg hat man hervorragendeGewinne
gemacht. Es
gibt die gesetzliche Möglichkeit
von Kurzarbeit. Statt dessen gibt
es Kündigungen. Das ist absolut
unsozial", so der sichtlich verärgerte
Bruno Cerquettini, Betriebsratsvorsitzender
bei Brehm.
"Wir haben als IG Metall am 14.
Mai in der Öffentlichkeit für die
Bewältigung der Krise mit sozialen
Mitteln demonstriert. Wir
hatten auch gesagt, dass wir es
nicht zulassen wollen, dass sich
Entlassungen in der Isolation und
Anonymität der Industriegebiete
vollziehen werden. Sondern:Wir
tragen die Konflikte in die Öffentlichkeit,
wenn es zu Kündigungen
kommt, ohne dass vorher
alleMöglichkeiten der Beschäftigungssicherung
ausgeschöpft
wurden", so Papaioannou.
Entlassungen auch bei Neuweg
Ein weiteres Negativbeispiel ist
die FirmaNeuweg inMunderkingen,
wo 5 Entlassungen ausgesprochen
wurden.
"Mit diesen Abweichungen
vom Tabu der Entlassungen wird
nicht nur das Image derArbeitgeber
angekratzt. DieseArbeitgeber
verhalten sich asozial und setzen
eine gefährliche Abwärtsspirale
in gang", so die 2. Bevollmächtigte
der IG Metall Ulm.

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Letzte Änderung: 21.10.2009