Viel Arbeit am Rand-Pizza mit viel Rand
Anlass der Aktion ist der politische Aschermittwoch der Grünen in Biberach mit Ministerpräsident Kretschmann.
Prekarität hat viele Gesichter: befristete Beschäftigungsverhältnisse, Leiharbeit, Werkverträge, Outsourcing. Meist schlecht bezahlt.
Allein in den von der IG Metall Ulm erfassten Betrieben waren am Stichtag 31.12.2013 mehr als 2.200 Leiharbeitnehmer beschäftigt (über 5% Beschäftigte zur Stammbelegschaft) und mehr als 1.300 sind befristet
Beschäftigte (rd. 3% der Beschäftigten). Hinzu kommen - von uns vor Ort nicht erfasste - Werkstudenten, Praktikanten und auf sogenannte Werkvertragsbasis arbeitende Menschen in Bereichen der industriellen Dienstleistung
(Instandhaltung, Reinigung, Wartung, Montage). Das ist der IG Metall ein Dorn im Auge, weil hier meist deutliche schlechtere Arbeitsbedingungen herrschen.
Wir nutzten deshalb den politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach, um Öffentlichkeit und Besucher der Veranstaltung auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Vor dem Hintergrund einer symbolischen Riesenpizza mit viel Rand
wurden Pizzaecken und Flyer an Besucher der Veranstaltung verteilt.
Michael Braun (2. Bevollmächtiger der IG Metall Ulm) übergab Ministerpräsident von Baden Württemberg eine sogenannte Pizza "Precarius" mit viel Rand.
Botschaften:
Wirtschaft braucht Nachhaltigkeit. Die Auslagerung von Arbeitsbereichen an Fremdfirmen steigert Profite auf Kosten von Tarifverträgen und betrieblicher Mitbestimmung. Wir wollen statt dessen eine Sichere Zukunft.
Wirtschaft braucht Menschlichkeit. Outsourcing spaltet Belegschaften in Rand- und Stammbelegschaften und spielt sie gegeneinander aus. Gerechtigkeit, Sicherheit der Beschäftigung und faire Einkommensverhältnisse bleiben auf der
Strecke. Wir kämpfen hier für soziale Gerechtigkeit.
Wirtschaft braucht Qualität
Die Zerstückelung von Arbeitsabläufen und immer mehr austauschbare Beschäftigung führen zu Abfluss von Knowhow, zu schlechteren Produkten und zur Zerstörung der Identifikation der Beschäftigten mit Produkt
und Betrieb. Das geht zu Lasten aller. Deshalb zählt hier gewerkschaftliche Kompetenz.
Die Politik ist aufgefordert, die prekären Auswüchse in der Arbeitswelt zu regulieren.
Letzte Änderung: 06.03.2014