Tarifverhandlung Kfz-Handwerk

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11.05.2015 Auch die zweite Verhandlung für das Kfz-Handwerk endet ohne Ergebnis - 2500 Beschäftigte unterstützen Forderung der IG Metall nach 5,5 Prozent mehr Entgelt!

Korntal-Münchingen
Auch in der zweiten Tarifverhandlung für die rund 55.000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk gab es keine Annäherung. Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für zwölf Monate. Die Arbeitgeber haben ihr Angebot aus der 1. Verhandlung nur marginal erhöht und bieten nun eine Entgelterhöhung von zweimal 1,9 Prozent (jeweils zum 01.07.2015 und 2016) über einen Zeitraum von 24 Monaten. Dies weist die IG Metall nach wie vor als "unzureichend" zurück, nach sechs Stunden haben sich die Tarifvertragsparteien auf den 20.Mai vertagt.

Martin Sambeth, Verhandlungsführer der IG Metall in Baden-Württemberg: "Auf dieser Basis gibt es mit uns keinen Abschluss, wir lassen uns auf keinen Fall von der guten Entgelt-Entwicklung in der Industrie abkoppeln." Rund 1.000 Beschäftigte unterstützten diese Position mit einer Demonstration vor dem Verhandlungslokal in Korntal-Münchingen. Zu ihnen sprach auch Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg: "Das Neu- und Gebrauchtwagengeschäft floriert, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Wir werden mit unserem Protest solange nicht nachlassen, bis die Beschäftigten ihren berechtigten Anteil an diesem Erfolg erhalten."

Bis Ende vergangener Woche haben sich bereits 1.500 Beschäftigte aus 44 Betrieben an Warnstreiks, Kundgebungen und Informationsveranstaltungen beteiligt, unter anderem ließen Beschäftigte der Niederlassungen von Audi, VW und Porsche in Stuttgart und Mercedes in Freiburg und Friedrichshafen zeitweise die Arbeit ruhen. "Die Aktionen laufen super, die Stimmung ist gut", sagte Sambeth. "Jetzt wird es Zeit, dass die Arbeitgeber endlich ihre Blockadehaltung aufgeben."

Neben der Entgelterhöhung um 5,5 Prozent fordert die IG Metall für die Verkäufer eine Erhöhung der fixen Vergütungen um mindestens die vereinbarte Entgelterhöhung, dies lehnen die Arbeitgeber bisher komplett ab. Laut Sambeth wurden diese Vergütungen teils seit 20 Jahren nicht angepasst, zugleich bleibt den Verkäufern aufgrund massiv veränderter Arbeitsaufgaben immer weniger Zeit, ihr Einkommen mit Verkaufsprovisionen aufzubessern. Sambeth: "Für dieses Thema brauchen wir dringend eine Regelung, die Entgelte im Kfz-Handwerk müssen ein deutliches Stück an die Löhne und Gehälter in der Metall- und Elektroindustrie angeglichen werden."

Der aktuelle Tarifvertrag ist zum 30.April ausgelaufen, die Warnstreiks werden in den nächsten Tagen fortgesetzt.

Letzte Änderung: 12.05.2015