Bundesweite Warnstreiks bei Otis
Zu einer Warnstreikkundgebung versammelten sich in der Service-Niederlassung Otis in Ulm um 11 Uhr insgesamt rund 150 Beschäftigte. Neben den Beschäftigten des Ulmer Standortes waren Beschäftigte aus den Otis-Standorten Baden Baden, Stuttgart, Freiburg, Homburg, Frankfurt, Mannheim und Heilbronn angereist.
Weitere Warnstreikkundgebungen fanden an den Otis-Niederlassungen Leipzig, Dortmund, Braunschweig und Regensburg statt. Auch dort hin kamen Beschäftigte jeweils weiterer Otis Standorte. Christoph Dreher von der IG Metall Ulm: "Heute haben die Arbeitgeber in Nordrheinwestfahlen die Chance ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Weiter auf Zeit zu spielen geht jetzt nicht mehr. Gibt es kein Ergebnis, wird es zu ganztägigen Warnstreiks kommen."
Neben der Tarifforderung machten die Beschäftigten ihrem Ärger über eine geplante Umstrukturierung des Konzerns Luft: Von ins-gesamt 45 Standorten bundesweit stehen 13 Serviceniederlassungen zur Schließung auf dem Prüfstand. Hiervon wäre auch der Standort Ulm betroffen.
"Das wollen wir verhindern", so Katinka Poensgen von der IG Metall Bezirksleitung Mitte und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerns.
"Das Unternehmen wirbt bei seinen Kunden mit seiner sehr guten Servicepräsenz in der Fläche. Diese geplante Umstrukturierung würde einen Rückzug aus der Fläche bedeuten. Dieser Schritt ist aus unserer Sicht
völlig unnötig", so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Christof Loscher vom Standort Frankfurt.
Das Unternehmen Otis ist laut Angaben der Beschäftigtenvertreter mehr als gesund. Es werden zweistellige Renditen eingefahren. Aus der Konzentration auf weniger Standorte würden nicht nur viele Beschäftigte ihren konkreten
Arbeitsplatz verlieren. IG Metall und Betriebsräte befürchten auch, dass es an den verbleibenden Standorten zu einer Arbeitsverdichtung käme.
Die Zahl der in die Warnstreiks einbezogenen Betriebe hat sich damit in der Region Ulm, Alb-Donau-Kreis und Landkreis Biberach auf 37 erhöht und die Zahl der Warnstreikteilnehmer liegt seit En-de der Friedenspflicht nun bei über 18.500.
Letzte Änderung: 12.05.2016