Aktionstag in der Friedenspflicht
Michael Braun: "Die Erhöhung der Entgelte in der Metall- und Elektroindustrie wird darüber entscheiden, wie heftig diese Krise ausfallen wird und wann sie beendet ist!"
Auch zweite Tarifverhandlung ohne Ergebnis zu Ende gegangen
1300 Beschäftigte demonstrieren bei verhandlungsbegleitenden Aktionen im Ulmer Donautal
Die zweite Verhandlung in der Tarifrunde der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Begleitet wurde die zweite Runde der Tarifverhandlungen mit zahlreichen Aktionen in Baden-Württemberg, darunter auch durch eine Aktion im Ulmer Donautal. Hierbei demonstrieren 1300 Beschäftigte aus ca. 30 Betrieben der Region Ulm und Heidenheim.
Michael Braun, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Ulm: "Wir haben heute bei der zweiten Verhandlungsrunde gesehen, dass die Arbeitgeber im Südwesten anscheinend meinen, die Verhandlungen würden ohne ein Angebot ihrerseits beginnen. Dass finde ich den Beschäftigten in den Betrieben gegenüber respektlos."
Die Beschäftigten leiden unter der massiven Verteuerung der Lebenshaltungskosten. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Konsumklima wieder und trägt zur prognostizierten Rezession im zweiten Halbjahr 2022 und Anfang 2023 bei. Die Arbeitgeber spielen in dieser Tarifrunde auf Zeit und sehen aktuell nicht den richtigen Zeitpunkt für Lohnerhöhungen.
Braun stellt jedoch klar: "Nach der Coronakrise hat man gesehen, wie wichtig der private Konsum für unsere gesamte Volkswirtschaft ist. Ohne stabilisierte Löhne und Gehälter wären wir durch diese Krise nicht so gut hindurchgekommen. Die Erhöhung der Entgelte in der Metall- und Elektroindustrie wird darüber entscheiden, wie heftig die aktuelle Krise ausfallen wird und wann sie beendet ist! Dafür brauchen wir endlich eine deutliche Erhöhung der Entgelte".
Nicht nur gestern am Verhandlungstag, sondern schon die ganze Woche sind viele
IG Metall-Geschäftsstellen mit verschiedenen Aktionen aktiv und machen sich stark für die Forderung nach 8 Prozent mehr Geld. Insgesamt beteiligten sich rund 10.000 Beschäftigte und demonstrierten ihre Unterstützung
für die Forderungen der IG Metall.
Die IG Metall fordert für die rund eine Million Beschäftigten in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie 8 Prozent Entgelterhöhung auf
12 Monate.
Die nächste Tarifverhandlung findet am 27. Oktober 2022 statt. Der Tarifvertrag lief bis zum 30. September 2022. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober 2022 um 24 Uhr, ab dem 29. Oktober 2022 sind Warnstreiks möglich.
Letzte Änderung: 13.10.2022