AEG Streik in Nürnberg

13.02.2006 Solidarität mit den Beschäftigten von AEG zeigten Kolleginnen und Kollegen von Ochesenhausen bis Oldenburg

Solidarität von Ochsenhausen bis Oldenburg

AEG - Aus Erfahrung Gut - und das aus deutschen Landen - soll es in Zukunft nicht mehr geben. Zumindest nicht, wenn es nach dem Willen der schwedischen Firma Electrolux geht, zu der die AEG gehört. Denn in Schweden wurde beschlossen, das Traditionswerk in Nürnberg zu schließen.

Sage und Schreibe 1700 Arbeitsplätze sind durch diesen Beschluss akut gefährdet. Von der geplanten Schließung ließ sich Elektrolux bisher nicht abbringen. Auch die Verhandlungen um einen Sozialtarifvertrag sind gescheitert. Aus diesem Grund hat die IG Metall bei AEG die Urabstimmung durchgeführt und daraufhin ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. Seit dem 20. Januar um 6.00 Uhr sind die Kolleginnen und Kollegen bei AEG Nürnberg nun schon im Arbeitskampf. Und dieser Kampf geht weiter, und zwar so lange bis entweder der Schließungsbeschluss zurück genommen wird, oder von Elektrolux ein diskutables Angebot für einen Sozialtarifvertrag vorgelegt wird.

Um diesen Kampf um die Arbeitsplätze bei AEG zu unterstützen, starteten am Dienstag morgen, den 7.2.2006 um 8.00 Uhr ca. 65 IG Metall Kolleginnen und Kollegen der Verwaltungsstelle Ulm mit zwei Bussen nach Nürnberg. Vertreten waren Beschäftigte der Firmen: Liebherr Ochsenhausen, Liebherr Kirchdorf, Handtmann AG, Iveco, Evo Bus und Cooper. An diesem Tag war zu einem bundesweiten Aktionstag der Weißen Ware aufgerufen. Egal ob Konkurrenzunternehmen oder nicht - in Situationen wie diesen ist es klar, dass man zusammen hält. Den Ulmer Metallern war es wichtig ihre Solidarität mit den AEG Beschäftigen zu zeigen und das ist ihnen gelungen. Da konnten auch die widrigen Wetterbedingungen nichts dran ändern. Wahre Kollegen lassen halt keinen allein im Regen stehen - da stellt man sich dazu. So kamen an diesem Tag sicher um die 1500 Menschen zusammen um gemeinsam zu kämpfen.

Wer nun aber denkt, da stehen die Traurigen wie begossene Pudel vorm Werkstor, der irrt. Ein Aktionstag heißt Aktionstag, weil dort Aktion ist. Da wurde Musik gemacht, dass es krachte - ca. 300 Kolleginnen und Kollegen aus Oldenburg kamen mit einem Sonderzug und wurden mit einem Marsch durch die Stadt bis zum AEG-Werk geleitet. Mehrere Betriebratsvorsitzende der "Weiße Ware Unternehmen", unter anderem der Kollege Ottmar Auzinger (Liebherr Ochsenhausen), hielten mitreißende Reden, die klar machten, dass man nicht nur von Solidarität redet, sondern sie auch lebt.

Als die Kundgebung um 14.00 Uhr endete, bot sich die Gelegenheit sich im Streikzelt über Hintergründe und Erlebnisse auszutauschen. Die Rückfahrt nach Ulm wurde für eine gemeinsame Rast mit Kaffee und Kuchen unterbrochen, während der man sich noch ausgiebig über das Erlebte in Nürnberg austauschte.

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Letzte Änderung: 17.04.2009