Veränderungen in der JAV-Arbeit

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08.05.2020 Drei Fragen an Matthäus Kucher - Facharbeiter bei der Firma Hensoldt Sensors in Ulm. Der gelernte Elektroniker für Geräte und Systeme engagiert sich als JAV-Vorsitzender.

Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Arbeit insgesamt verändert, sondern auch die Themen der Menschen in Ausbildung.

Wir haben den 22-Jährigen nach den größten Veränderungen und Herausforderungen gefragt.

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Wie hat sich Deine Arbeit als Jugendvertreter bei Hensoldt im Zuge der Corona-Pandemie verändert?

Es sind einige neue Themen bei uns angekommen, zum Beispiel haben wir eine neue Betriebsvereinbarung für unsere Auszubildenden abgeschlossen.

Diese ist notwendig geworden, da die Arbeit in zwei Abteilungen aufgrund der Corona-Pandemie auf verschiedene Schichten aufgeteilt werden musste. Bis jetzt hatten wir dazu keine Regelung für unsere Azubis und mussten entsprechende Anpassungen vornehmen.

Leider sind aber viele Aufgaben auch weggefallen.

Dazu zählen der Azubistammtisch, Lehrjahresgespräche, JA-Versammlungen und so weiter.

Ich hoffe, wir können bald wieder mehr persönlichen Kontakt zu unseren Azubis haben, darauf freue ich mich schon.

Was war die größte Herausforderung? Worauf sollten Deine JAV-Kollegen in anderen Betrieben in dieser Situation achten?

Da wir ein sehr kleines JAV-Büro haben, war es nicht einfach, einen Raum zu finden, in dem sich alle sieben JAVies mit ausreichendem Abstand treffen können.

Generell ist es sehr schwierig geworden, "präsent" zu sein und abzuschätzen, wann man seine Aufgaben wiederaufnehmen kann und soll.

Deshalb haben wir uns Aufgaben gesucht, die auch in Corona-Zeiten machbar sind.

Momentan verhandeln wir über eine neue Betriebsvereinbarung zum Thema Arbeitszeit und über Schutzausrüstung für Azubis und dual Studierende.

Hast Du etwas aus der Krise gelernt, das Du auch künftig bei Deiner Arbeit beibehalten willst?

Durch Corona ist mir viel bewusster geworden, wie schnell sich alles ändern kann.

Für mich selbst habe ich in dieser Zeit herausgefunden, dass es oft besser ist, mit den Veränderungen mitzugehen anstatt zu versuchen, krampfhaft an Altem festzuhalten.

Natürlich sollte man dabei immer auch überprüfen, ob es "das Beste für Alle" ist - also, ob die Veränderungen zu den Forderungen der IG Metall-Jugend Baden-Württemberg für bessereArbeitsbedingungen für Azubis und dual Studierende passen.

Letzte Änderung: 08.05.2020