Sparpaket zurück: Kundgebung bei Neuweg

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29.10.2010 274 Unterschriften der Beschäftigten von Neuweg, Elementsysteme-Bohnacker, Silit an die IG Metall Ulm weitergegeben.

Munderkingen/Rottenacker/Riedlingen. Gut 50 Beschäftigte der Firma Neuweg in Munderkingen, sowie Delegationen der Firmen Elementsysteme-Bohnacker aus Rottenacker und Silit aus Riedlingen beteiligten sich an einer Protestaktion der IG Metall Ulm. Die Bundesregierung muss nach Auffassung der Belegschaften einen politischen Kurswechsel vornehmen.
Liane Papaioannou, Geschäftsführung der IG Metall Ulm, nahm von den drei Firmen insgesamt Unterschriften entgegen. Die Beschäftigten wollen weder das von der Regierung geplante Sparpaket, noch die geplante Gesundheitsreform und auch nicht Rente ab 67 akzeptieren. Leiharbeit gehöre eingeschränkt und es müsse der Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" gelten. Die Unterschriften befinden sich in einem Sparpaket mit der Aufschrift: "unzustellbar", "zurück an Absender". Tausende solcher Sparpakete werden derzeit in den Betrieben in ganz Baden-Württemberg eingesammelt und am 13. November auf einer Großkundgebung an die Regierung nach Berlin zurückgeschickt.
"Die Arbeitswelt ist noch nicht mal darauf ausgelegt, dass ältere Beschäftigte bis 64 oder 65 Jahre durchhalten können", so Papaioannou. Deshalb sei die Rente ab 67 ein Rentenkürzungsprogramm an dessen Ende Altersarmut entstünde. Die Rente ab 67 müsse vom Tisch, so die Gewerkschafterin.
Dietmar Moll, Betriebsratsvorsitzender bei Neuweg, kritisierte die Handhabung der Leiharbeit im eigenen Betrieb. Der Gesetzgeber habe mit unsinniger Gesetzgebung den Unternehmen eine Möglichkeit der Nutzung von Leiharbeit gegeben. Die Unternehmer nutzen das gnadenlos aus. "Leiharbeit ist Menschenhandel. Von einem Leiharbeitslohn kann kein Mensch in Würde leben. Wir wollen wenigstens den Grund- satz 'Gleiches Geld für Gleiche Arbeit'."
Die IG Metall kritisierte außerdem, dass die Verursacher der tiefsten Wirtschaftskrise seit 80 Jahre ungeschoren davon kommen sollen, während mit dem geplanten Sparpaket vor allem Familien und Harz IV Empfänger belastet würden.
Als Ungerecht wird von den Beschäftigten auch die Gesundheitsreform empfunden: "Diese Reform zerstört den Grundsatz der paritätischen Finanzierung des Gesundheitswesens endgültig", so Liane Papaioannou von der IG Metall Ulm. Das Konzept einer solidarischen Bürgerversicherung sei die einzige Alternative.
Beschäftigte im Raum Ulm, Ehingen, Biberach, Kirchdorf, Munderkingen, Riedlingen und Rottenacker mit Regierungspolitik nicht einverstanden
Über 7000 Abstimmungskarten gegen das Sparpaket, gegen die Rente ab 67 und gegen die Gesundheitsreform wurden bislang auf der Veranstaltungen im Raum Ulm, Ehingen und Biberach an die IG Metall übergeben.
Folgende Übergabeaktionen fanden bisher in der Region Ulm, Alb-Donau-Kreis und Biberach statt:
19. Oktober: Kundgebung bei Kühne + Nagel Langenau gemeinsam mit Iveco Langenau
20. Oktober: Kundgebung bei Iveco mit Delegationen zur Paketübergabe von Iveco Brandschutztechnik, Deutz, Brehm, SHU, Kögel, Kamag, Gardena. Weit über 2000 Postkarten
22. Oktober: Übergabe von 2000 Postkarten im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Betriebsrats Evobus
26. Oktober: Delegationen Liebherr Werk Ehingen und KaVo (Warthausen) übergeben Sparpakete an die IG Metall Ulm. Über 1500 Postkarten
27. Oktober: Delegation Liebherr Hydraulikbagger (Kirchdorf) übergibt Sparpaket an die IG Metall Ulm. 720 Postkarten
29. Oktober: Kundgebung Neuweg (Munderkingen), Delegation Elementsysteme Bohnacker (Rottenacker), Silit (Riedlingen)
>>> Weitere Veranstaltung folgen in der kommenden Woche

Über Ihre Teilnahme an der Veranstaltung, sowie eine Berichterstattung würden wir uns freuen.
Mit freundlichen Grüßen Christoph Dreher

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paketübergabe Neuweg 3

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Letzte Änderung: 03.11.2010