Weitere Warnstreiks in der Region

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04.02.2015 Im Verlauf dieser Woche kam es zu weiteren Warnstreiks in Ulm, Schelklingen und Bad Schussenried.

Am Dienstag und Mittwoch waren die Beschäftigten von Kühne + Nagel in Langenau, von Cooper in Schelklingen und von Airbus Defence & Space in Ulm jeweils zu Warnstreik-Kundgebungen aufgerufen. Des Weiteren gab es einen Warnstreikaufruf der IG Metall bei den Schwäbischen Hüttenwerken in Bad Schussenried. Allein an diesen beiden Tagen beteiligten sich in der Region über 850 Beschäftigte an Warnstreiks. Zusammengenommen haben sich damit im Zuständigkeitsbereich der IG Metall Ulm über 3.700 Beschäftigte seit dem Ende der Friedenspflicht an den Warnstreiks beteiligt.

Petra Wassermann, Geschäftsführerin der IG Metall Ulm, kommentierte das bisher vorliegende Angebot der Arbeitgeber auf der Kundgebung Airbus Defence & Space vor rund 300 Beschäftigten: "Das Angebot zum Entgelt ist deutlich ausbaufähig. Kein Angebot zur Bildungsteilzeit - geht gar nicht. Und das Angebot zur Altersteilzeit ist eine völlige Provokation."
Bei den Verhandlungen am 26. Januar 2015 hatten die Arbeitgeber eine Entgelterhöhung von 2,2% ab dem 01.März.2015 angeboten. Bei der Altersteilzeit wollen die Arbeitgeber die Zugangsbedingungen deutlich verschärfen, indem sie die Quote von 4% auf 2% der Belegschaft halbieren wollten. Außerdem soll nach dem Willen der Arbeitgeber nur den in 3-Schicht-Beschäftigten mit besonders starker Arbeitsbelastung ein Ausstieg über Altersteilzeit ermöglicht werden. Zur Forderung der IG Metall nach besseren Weiterbildungsmöglichkeiten wurde kein Angebot vorgelegt.

"Wer so mit den Interessen der Beschäftigten umgeht braucht sich über eine entsprechende Reaktion nicht zu wundern. Die Teilnahme an den Warnstreiks ist Ausdruck hierfür", so Dr. Petra Wassermann.

Christoph Dreher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ulm, zeigte sich bei der Kundgebung vor rund 50 Beschäftigten von Cooper entrüstet über das Arbeitgeberangebot: "Die Altersteilzeit ist für viele Kolleginnen und Kollegen die Perspektive schlechthin, einen gesunden Übergang in Rente hinzubekommen. Insofern ist das Angebot der Arbeitgeber eine Unverschämtheit. Und wer den Kollegen Weiterbildungsmöglichkeiten verweigert braucht sich doch hinterher nicht über den Fachkräftemangel beklagen."

Frank Pamin, Betriebsratsvorsitzender bei Cooper sieht dies ähnlich: "Allein in den kommenden beiden Jahren werden in unserem Betrieb rund 30 von 180 Beschäftigten als Alter von 60 Jahren erreichen. Da reicht noch nicht mal die Quote von 4% für Altersteilzeit aus. Insofern ist das Angebot der Arbeitgeber ein Hohn für die Beschäftigten."

Die IG Metall Ulm kündigte unterdessen für die kommenden Tage weitere Warnstreiks in der Region an. Die nächste Verhandlung ist für den 11. Februar 2015 angesetzt.

Anhang:

Pressemitteilung der IG Metall Ulm

Pressemitteilung der IG Metall Ulm

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Letzte Änderung: 04.02.2015