Spohn & Burkhardt im Warnstreik
Nachdem die Geschäftsleitung am Freitag, 13. April bekannt gegeben hat, dass sie sich nicht mehr an die Tarifverträge binden möchte und aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist haben viele Aktionen und bereits 3 Verhandlungen zwischen IG Metall und Arbeitgeber stattgefunden.
Die Beschäftigten sollen sich keine Sorgen machen, denn es ändere sich nichts, so die Aussage des Arbeitgebers.
"Dies entspricht aber nicht den Tatsachen. Dem Arbeitgeber geht es eindeutig darum, den Beschäftigten Sicherheit zu nehmen und die Lohnkosten dauerhaft zu senken", so Christian Velsink, von der IG Metall Ulm. Auf der Betriebsversammlung erläuterte der Betriebsrat zusammen mit der IG Metall anhand einer Tarif-Pyramide die Inhalte der Tarifverträge, was Tarifbindung bedeutet und welche Auswirkung der Verbandsaustritt tatsächlich für die Beschäftigten hat.
Die Gewerkschaft wirft dem Arbeitgeber vor, die Belegschaft ganz bewusst spalten zu wollen, in dem er zwischen bisherigen Beschäftigten und neuen Beschäftigten gravierende Unterschiede machen möchte.
"Es ist nicht akzeptabel, seine Beschäftigten 30 % unter Tarif zu bezahlen", so Velsink weiter.
Der Betriebsrat ist über die Vorgehensweise des Arbeitgebers schockiert, so der Vorsitzende des Betriebsrats Muhammet Sefa. "Wir haben über 170 Unterschriften gesammelt, um dem Arbeitgeber deutlich zu machen, dass wir die Tarifflucht nicht akzeptieren werden", so Sefa weiter. Bedauerlicher Weise hat der Arbeitgeber die bisherigen Aktionen und Verhandlungen nicht verstanden und provoziert damit die Auseinandersetzung im Betrieb.
Die Belegschaft hat heute mit der sehr guten Beteiligung am Warnstreik deutlich gemacht, dass sie zusammen stehen und bereit sind, für den Tarifvertrag zu kämpfen. Diese Auseinandersetzung wird erst beendet sein, wenn ein Anerkennungstarifvertrag für die Beschäftigten unterschrieben ist. "Sollten die bisherigen Aktionen nicht reichen, werden wir unsere Warnstreiks ausweiten", so Velsink weiter.
Letzte Änderung: 31.08.2018